Zuerst sind es kleine Punkte in der Landschaft. Bald erkennt man, dass es zwei Personen sind. Auf die Entfernung scheint es, als bewegen sie sich langsam vorwärts. Eine Frau und ein Mann auf Wanderschaft. Wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass sie beschwingt ausschreiten. Der Weg auf dem sie wandern ist breit und gut ausgebaut. Eva und Adam gehen Seit an Seit. Sie sind ein Paar. Das erkennt der Goldbold Kaju sofort, als er sich aus seinem Schaukelstuhl erhebt und an die Brüstung der Insel tritt. Der aufmerksame Beobachter erkennt die Verbundenheit zwischen ihnen.
Sie sind nun schon so nahe an die Insel Kajujak herangekommen, dass man ihre Gesichter gut erfassen kann. Eva strahlt der Begegnung mit ihrem Trauringflüsterer entgegen. Sie ist eine attraktive Frau mit kurz geschnittenen Haaren und aktiver Ausstrahlung. Sie ist fröhlich und lebensbejahend. Adam ist im gleichen mittleren Lebensalter. Ein stattlicher Mann mit einer ruhigen Körperwirkung. Sein Gesicht strahlt die gleiche Lebensfreude aus, wie seine Begleiterin. Sie werden nun bald heiraten. Das folgende, zweite Gespräch, bei ihrem Kaju, steht unter dem Thema der inneren Wohlfühllandschaft. «Was immer das auch bedeuten mag?» fragt sich Adam, seit er vor einer Woche diese ‹Hausaufgabe› gestellt bekommen hat.

«Es ist immer eine Erstbesteigung.»
Der Erzähler unterbricht Kaju in seinen schwebenden Erinnerungen. Das Brautpaar wurden von Kaju erst einmal ganz ‹normal› begrüßt. Man war noch in Worms, am Schlossplatz, in der Goldschmiede. Man setzte sich an den Tisch. Es wurde Espresso gereicht. Kaju machte die üblichen einführenden Worte bezüglich seiner ‹empathischen Intention› der sogenannten Wohlfühllandschaft oder Ringreise.
Durch die Wohlfühllandschaften kann Kaju die Gefühlswelt von Eva bzw. Adam spüren. Gemäß seinem geflügelten Satz: «Wenn ich nichts spüre, kann ich nichts flüstern.» Auch wenn die beiden die Idee dieser Vorgehensweise verstanden haben, erläutert Kaju noch einmal seine Beweggründe bevor man endlich beginnt. «Das ist auch notwendig, denn nicht jeder kann sich sofort damit anfreunden, bei einem Verkaufsgespräch nach seiner inneren Wohlfühllandschaft gefragt zu werden. Oder etwa nicht?!» Wirft Kaju ein. Der Erzähler gibt zu Protokoll, dass an dieser Stelle auf eine analytische Erklärung und empirische Vertiefung der Provenienz der kajuischen Wohlfühllandschaftsringreise verzichtet wird, denn er geht davon aus, dass die folgenden Begebenheiten für sich selbst sprechen.
Na, sind Sie neugierig wie es weitergeht?
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